Berthold Steinhilber Photography

Archaeologisches Museum Latenium in Hauterive bei Neuchatel

Archäologie

Bilder aus der Welt der Archäologie

Bilder von Ausgrabungen und archäologischen Spuren. In den letzten Jahren wurde ich von Magazinen wie GEO, National Geographic Germany und Smithsonian Magazine beauftragt, Bilder und Reportagen von verschiedenen archäologischen Ausgrabungen zu fotografieren. Entsprechend dem Thema lag der Schwerpunkt entweder bei den Funden, den Orten oder der Arbeit der Archäologen. Bilder über die Kelten in Zentraleuropa, das historische Pompeji, die Grube Messel in Deutschland und die Ausgrabungsstätte Atapuerca in Spanien.

Die Kelten

Reportagen über die Kelten, jenes Volk, das zwischen 800 v.Chr und der Zeitenwende in Mitteleuropa lebte. Die Forscher sind sicher, dass es die Kelten als solche nie gab, sondern eine Vielzahl von Stämmen, die eine gemeinsame Kultur teilten. Hier sind drei Beispiele aus der reichen Welt der Kelten-Foschung, die ich fotografiert habe.

Scientist examines the chambered shaft tomb of a Celtic priestess from the Heuneburg

Keltenblock – Kammerschachtgrab einer Kelten Fürstin von der Heuneburg

Archäologen bei der Arbeit am Kammerschachtgrab einer Kelten-Fürstin von der Heuneburg. Das Team um Prof. Dr. Dirk Krausse untersucht zum Teil liegend Millimeter um Millimeter den wertvollen Fund. Für Bilder dieser Art benutze ich meist eine feine Beleuchtung, die aus vielen kleinen mobilen Blitzen besteht und mit der man sowohl die Personen als auch die Funde beleuchten kann.

Keltenblock, Tomb of a Celtic priestess from the HeuneburgKeltenblock, Tomb of a Celtic priestess from the HeuneburgKeltenblock, Tomb of a Celtic priestess from the HeuneburgKeltenblock, Tomb of a Celtic priestess from the Heuneburg
Celtic Salt Mine in Hallstatt

Salzbergwerk aus keltischer Zeit in Hallstatt

Tief unten im prähistorischen Salzbergwerk im österreichischen Hallstatt befindet sich ein keltischer Abbauraum. Die keltischen Mineure förderten das Bändersalz in herzförmigen Platten. Die Beleuchtung eines solch faszinierenden Ortes auf so engem Raum ist eine große Herausforderung. In kompletter Dunkelheit arbeiteten mein Assistent und ich an diesem Lichtkonzept, bei der die Herzform der Salzplatten sehr gut zu erkennen sein sollte.

In den engen Gängen untersucht Grabungsleiter Hans Reschreiter Tannenholzspäne in der Wand, die beim hallstattzeitlichen Bergbau zur Beleuchtung gedient haben. Die einst riesige Halle des Bergwerk wurde bei der Katastrophe um 350 v. Chr. durch einen Schuttstrom verfüllt. Heute führen nur schmale Gänge zum frühkeltischen Salzbergwerk.

Hans Reschreiter in the Celtic Salt Mine in HallstattCeltic Salt Mine in Hallstatt
Restorer Karen Vallee examines pottery shards, Musée cantonal d'archéologie et d'histoire in Lausanne

Untersuchung keltischer Funde vom Mormont

Restauratorin Karen Vallee untersucht Keramikscherben vom Mormont im Kantonsmuseum für Archäologie und Geschichte in Lausanne. Auf dem Mormont im Kanton Waadt (Schweiz) entdeckten Archäologen rund 250 Gruben aus der Zeit der Helvetier, einem keltischen Stamm. In den Gruben und Opferschächten befanden sich zahlreiche Knochen von Tieren und Menschen.
Für das Magazin GEO fotografierte ich diese Geschichte über die Kelten. Auch hier entwickelten wir wieder Lichtideen, um das Thema entsprechend in Bildern erzählen zu können.

Skull of a human from the findings on MormontDepot of the Laténium in Hauterive, SwitzerlandExcavation site on the Mormont, SwitzerlandFindings from Mormont. Lausanne, Museum Musée cantonal d’archéologie et d’histoire

Pompeji

Reportage über den Schatz im Haus des Menander in der römischen Stadt Pompeji für National Geographic Deutschland. Der Ausbruch des Vesuv forderte im Oktober des Jahres 79 n. Chr. Tausende Leben. Die Menschen, die rund um den Vulkan lebten, starben durch heiße Asche, glühende Gesteinsbrocken und bis zu 800 Grad heißen Luftströmen. Der Vulkanausbruch bedeckte Pompeji über Jahrhunderte unter einer meterdicken Ascheschicht.

Pompeji - Casa del Menandro

Haus des Menander

Das Haus des Menander war eine der schönsten Stadtvillen des alten Pompeji, geschmückt mit wertvollen Fresken. Links jenes des Namensgebers: einen unter kultivierten Römern geschätzten griechischen Komödiendichter.

Pompeji - Casa del MenandroPompeji - Casa del MenandroPompeji - Casa del MenandroPompeji - Casa del Menandro
Pompeji - Casa del Menandro

Haus des Menander

In den 1920er Jahren entdeckte der Archäologe Amadeo Maiuri 18 Tote und einen Silberschatz im Haus des Menander. Wer waren die Toten? Mitglieder der reichen Besitzerfamilie oder deren Sklaven und wer waren jene mit Hacke und Pickel – Plünderer auf der Suche nach Reichtümern?
Jens-Arne Dickmann forscht seit langem in Pompeji und begleitet wissenschaftlich diesen Fall. Autorin Angelika Franz schrieb den spannenden Text zu dieser Reportage, aus der ich hier immer wieder zitiere.

Pompeji - Casa del MenandroPompeji - Casa del MenandroDr. Jens-Arne Dickmann im Haus des Menander in Pompeji
Pompeii, Via Stabiana

Via Stabiana in Pompeji

Über Jahrhunderte bedeckte eine meterhohe Ascheschicht das antike Pompeji. Von 1863 an ließ Giuseppe Fiorelli, Direktor des Nationalmuseums in Neapel, die Häuser von oben freilegen und Gipsmodelle der Toten anfertigen. Bis heute sind rund drei Viertel wieder ausgegraben.

Pompeii - the ForumPompeji, Porta di ErcolanoPompeii - plaster cast of a victim of the volcanic eruptionPompeii - plaster cast of a victim of the volcanic eruption
Pompeii - plaster cast of a victim of the volcanic eruption

Gipsadruck eines Opfer

In einem Schaukasten im Macellum, dem ehemaligen Markt, ist der Gipsadruck eines jugendlichen Sklaven ausgestellt. Der Gipsabdruck eines Kindes aus dem Haus des goldenen Armreifs (Casa del Bracciale d’Oro) befindet sich in der Museumswerkstatt.

Atapuerca

Ein ausgedehntes Höhlensystem durchzieht das Atapuerca Kalksteinmassiv im Norden Spaniens und gilt als bedeutendste Fundstätte menschlicher Fossilien in Europa. Forscher stießen hier auf die bislang ältesten Knochen eines Urmenschen auf unserem Kontinent.

Vor einer Million Jahren hatten die Höhlen eine Traumlage. Der Arlanzón Fluss sorgte für reichlich Wasser, die Überschneidung von mediterranem, atlantischem und kontinentalem Klima bescherte eine hohe Artenvielfalt. Herden von Hirsch- und Damwild, Wildschweinen und Bisons zogen zwischen den großen Flussniederungen von Ebro und Duero hier hindurch. Die Menschen konnte vor ihren Höhleneingängen auf die Tiere lauern. Die Höhlen mussten für die Menschen damals auch so verlockend gewesen sein, dass es wohl zu Stammeskriegen um die Höhlen kam.
Es war eine interessante fotografische Zeitreise für GEO kompakt zu einem fernen Teil der europäischen Menschheitsgeschichte.

Atapuerca, Sima del Elefante, Spain

Sima del Elefante

Beim Bau einer Schneise für die Bahnstrecke durch die Sierra Atapuerca wurden die Höhlen freigelegt. Gerüste schützen heute die verschiedenen Höhlen.

Atapuerca, Spain. Archaeologist Josep M. Verges

Cueva del Mirador

Archäologe Josep M. Vergès legt das Grab mit dem Skelett eines 15 Jahre alten Mädchen frei.

Gran Dolina, Atapuerca in Spain

Gran Dolina

Dass die Gran Dolina einst eine Höhle war, ist kaum noch zu erkennen. Jahrhunderttausendelang haben Sedimente das Innere des mehr als 18 Meter hohen Raums gefüllt. Die unterste Schicht ist eine Million, die oberste rund 200000 Jahre alt. Der Weg unten ist die Schneise der ehemaligen Eisenbahnlinie.

Atapuerca, SpainAtapuerca, SpainAtapuerca, Schädel eine Homo heidelbergensisAtapuerca, Spain
El Portalon Cave in Atapuerca in Spain

El Portalón

Mit dem Tachymeter werden die Koordinaten der Ausgrabungsstätte ausgemessen. In dieser Höhle wurden v.a. Knochen aus der Bronzezeit entdeckt.

Atapuerca, SpainAtapuerca, SpainAtapuerca, Spain

Grube Messel

In der Nähe von Darmstadt liegt die Grube Messel: ein stillgelegter Ölschiefer-Tagebau, wo Archäologen eine große Anzahl an Fossilien bergen konnten, die Rückschluss auf das Leben von vor 48 Millionen Jahren geben. Für die Forscher ist der Fundort ein fantastisches Labor, um zu sehen, was die Evolution dem Leben hätte geben können. Die hervorragend erhaltenen Fossilien haben den Paläontologen beispiellose Einblicke in die Anpassungsstrategien von Säugetieren bei der Ernährung, Fortbewegung und sogar bei der Fortpflanzung verschafft.

Grube Messel

Grube Messel

Vor etwa 48 Millionen Jahren befand sich in der Grube Messel ein tiefer See, der an seiner Spitze etwa zwei Meilen breit war und in dem Tausende von Tieren verendeten. Im Laufe der Zeit konservierten Tonschichten und abgestorbene Algen die Exemplare wie Blumen, die zwischen die Seiten eines Buches gepresst wurden.

Grube Messel Fossil Ailuravus macrurus

Ailuravus macrurus

Eine Zeitkapsel des Lebens im Eozän: ein 90cm langes, eichhörnchenähnliches Nagetier.

Grube Messel Senckenberg MuseumGrube Messel, Fossil colored darkling beetleGrube Messel Schildkröte
Grube Messel FossilGrube Messel Krokodil