Berthold Steinhilber Photography

Eingang der Hohlenstein-Stadel Höhle im Lonetal

Höhlen der ältesten Eiszeitkunst

Die Erfindung der Kunst

In sechs Höhlen im Lone- und Achtal auf der Schwäbischen Alb bei Ulm wurden die ältesten Kunstwerke der Menschheit gefunden. Sie sind zwischen 35000 bis 43000 Jahre alt. Geschaffen wurden diese von jenem modernen Mensch, der vor mehr als 35.000 Jahren während der letzten Eiszeit entlang der Donau nach Mitteleuropa kam.

Es war eine nicht-sesshafte Jäger- und Sammlergesellschaft. Gletscher bedeckten Nordeuropa, Berlin, den Bodensee und reichten bis zur Donau und neben dem Homo Sapiens lebten parallel die Neandertaler.
Die Menschen sammelten nicht nur Nahrung, sondern auch Wissen. Ohne diese hätten sie in ihrer Umgebung nicht überlebt. Die damaligen Menschen hatten umfassende und vielfältige Kenntnisse über ihre Umwelt – mehr als die meisten modernen Menschen heute.

Die Höhlen und die Funde dokumentieren auf außergewöhnliche Weise die Schöpferkraft des modernen Menschen.

Die ersten Bilder der Höhlen fotografierte ich schon vor über 15 Jahren. Damals waren viele Höhlen noch von Bäumen und Sträuchern verdeckt und kaum zu sehen. Auf den Höhlen grillten die Leute und vor den Höhlen standen Mülleimer.
In den letzten Jahren wurden Bäume vor den Höhleneingängen gefällt, an der Vogelherdhöhle entstand der Archäopark und heute sind die Höhlen Teil des UNESCO Welterbe.

Bockstein Höhle im Winter im Lonetal

Bocksteinhöhle im Lonetal

Besonders beeindruckend sind die Höhlen in den Wintermonaten, wenn der Wald den Blick aus den Höhlen nicht versperrt. Von der Bocksteinhöhle hat man einen guten Blick über das Lonetal – damals war die Landschaft karg und es gab keinen Wald.
Wir beleuchteten den Innenraum der Höhle mit einem etwas wärmeren Licht – quasi „hier ist jemand zu Hause“…

Vogelherdhöhle im Lonetal

Vogelherdhöhle im Lonetal

Die Höhle hat zwei Eingänge und zum ersten mal fotografierte ich hier schon vor über 15 Jahren. Vor diesem Eingang stand der typische kommunale Mülleimer in grün und Büsche verdeckten den anderen Eingang. Bei dieser Aufnahme beleuchteten wir schon zu Beginn der Dämmerung die Höhle, was eher untypisch ist, aber mir für diese Ansicht ganz passend erschien.

Geissenklösterle Höhle im Achtal

Geißenklösterle Höhle im Achtal

Die Höhle war vor 40.000 Jahren deutlich größer. Wo heute die Bäume wachsen und der Himmel zu sehen ist, befand sich der Innenraum der Höhle. Die Ausgrabungen fanden hinten im abgesperrten Teil der Höhle statt.
Das steile Gelände war diffizil in der Nacht für die Beleuchtung zu begehen und deshalb entsprechend anspruchsvoll. Während ich mich lichttechnisch um den oberen Teil der Höhle kümmerte, beleuchtete mein Assistent von unten und dem viel schwierigeren Teil die entsprechenden Teile der Felsen und der Höhle. Eine sehr kraftzehrende Arbeit.

Im Innern der Bocksteinhöhle im Lonetal

Bocksteinhöhle im Lonetal

Innenansicht der Bocksteinhöhle. Vom Eingang der Höhle hat mein einen sehr guten Blick hinab ins Lonetal. Man kann sich sehr gut vorstellen, wie hier die eiszeitlichen Jäger die Herden der Rentiere beobachtet haben.

Sirgensteinhöhle im Achtal

In der Sirgensteinhöhle im Achtal.

Sirgensteinhöhle im Achtal

Sirgensteinhöhle im Achtal bei Schelklingen.

Hohlenstein-Stadel Höhle im Lonetal

Hohlenstein-Stadel Höhle

Außenansicht der Höhle im Lonetal, Fundort des Löwenmenschen.

Eingang der Hohlenstein-Stadel Höhle im Lonetal

Hohlenstein-Stadel Höhle

Der Fundort des Löwenmenschen liegt im hinteren und abgesperrten Teil der Höhle.
Ich hatte eine bestimmte Bild-Vorstellung im Kopf, um der Bedeutung der Höhle und des Ortes gerecht zu werden. Die Umsetzung war knifflig, denn Innenräume von Höhlen zu beleuchten ist alles andere als einfach. Umso mehr waren wir mehr als zufrieden mit dem Resultat.

Hohler Fels Höhle im Achtal

Hohler Fels Höhle

Der Eingang zur Höhle liegt im Achtal bei Schelklingen und sie ist die Schatzkammer der Funde der Eiszeitkunst. Dort wurde die berühmte „Venus vom Hohlefels“ gefunden.