Aus Piraten werden Fürsten
Pirates turn into princes
Den Bildessay über die Normannen fotografierte ich für das Magazin GEO Epoche in der Ausgabe über die Wikinger. Schon in der Planung hatten wir uns entschlossen, die Orte in schwarzweiß zu fotografieren, was sich als gute Entscheidung herausstellte.
Zum besseren Verständnis des Themas über die Normannen habe ich hier ein paar Passagen des Textes von Dr. Ralf Berhorst zitiert, der zusammen mit den Bildern die Geschichte der Normannen und Wikinger in Nordfrankreich erzählt.
Im Jahr 911 überließ der westfränkische König Karl III dem Wikinger Rollo und seinen Mitstreitern ein Gebiet am Unterlauf der Seine als Lehen. Gekommen waren sie, um das Frankenreich auszuplündern, nun aber sollten sie als Schutz gegen ihresgleichen aus dem Norden dienen – die Keimzelle für das spätere Herzogtum Normandie war gelegt.
Die Wikinger bekamen von Karl weite Regionen östlich und westlich der Seine übertragen, das Gebiet erstreckte sich über 11000 Quadratkilometer an der heutigen nordfranzösischen Küste. Die Wikinger siedelten entlang des Seinetal und wurden von den Einheimischen „Les Normands“ genannt.
Wilhelm, der Sohn Rollos etablierte sich, der König überließ ihm weitere Gebiete wie die Kanalinseln Jersey und Guernsey. Aus dem Nachfahren des Wikingerkriegers wurden ein angesehener fränkischer Adliger und nach Jahren von Intrigen und Kämpfen festigten die ehemaligen Wikinger, jetzt nunmehr Normannen, ihre Macht und machten aus der Normandie ein effizient verwaltetes christliches Reich und stiegen zu einer europäischen Großmacht auf.
Den größten Triumph errangen die Normannen in England, als 1066 Herzog Wilhelm jenes Land eroberte, um das die Wikinger bereits seit Jahrhunderten gekämpft hatten.