Berthold Steinhilber Photography

Ehemaliges Jourhaus, das Eingangstor zum KZ Gusen

Das unsichtbare Lager

Das ehemalige KZ Gusen

Gusen liegt zwischen St. Georgen und Langenstein östlich von Linz in Österreich und scheint eine ganz normale Siedlung mit Einfamilienhäusern und Gärten zu sein. Wo heute der Ort Gusen ist, befand sich vorher das KZ Gusen, lange Zeit eines der größten Konzentrationslager in Österreich und in unmittelbarer Nähe des Stammlager KZ Mauthausen.
Das Lager II wurde kurz nach der Befreiung wegen Seuchengefahr durch die US-Armee abgebrannt, die Gemeinde verkaufte Teile der Baracken des Lager I. Holz und Steine wurden als Baumaterial verwendet. Zehn Jahre nach Kriegsende wurde das Gelände als Baugrund angeboten und verkauft. Nur die Krematoriumsöfen wurden in eine Gedenkstätte integriert.
Die Spuren des KZ sind so gut wie verschwunden – nur wer genau hinschaut, erkennt in der Villa an der Durchgangsstraße noch das Jourhaus, das ehemalige Eingangstor ins Lager.

Dass die Erinnerung an das Lager nicht verschwunden ist, ist auch dem österreichischen Künstler Christoph Mayer chm zu verdanken, der hier den Audioweg Gusen konzipiert hat. Mit Kopfhörer ausgerüstet, wird man durch eine Stimme durch das ehemalige Lager geführt. Ehemalige SS-Angehörige, Wehrmachtssoldaten, Anwohner und Überlebende der Lager kommen zu Wort und erzählen, was sonst unausgesprochen geblieben wäre. Ein bemerkenswertes Projekt. Wie Aleida Assmann schrieb, schneidet sich der Audioweg durch die Schichten des Vergessens, die den Ort jahrelang verdeckt hatte und holt das Verdrängte und Verschwiegene ins Bewusstsein zurück. Die links dazu sind unten zu finden.

Gartenstrasse war Teil des ehemaligen KZ Gusen

Gartenstraße

Die Gartenstraße war Teil des ehemaligen KZ Gusen.

Ehemaliges Jourhaus, das Eingangstor zum KZ Gusen

Jourhaus

Das Jourhaus war der Eingang zum Lager Gusen und Verwaltungszentrum. Das Büro des Lagerkommandanten befand sich hier – heute ist es eine kleine Villa.

Ehemalige Baracke der SS Soldaten im KZ Gusen

Ehemalige Baracke der SS Soldaten

Ehemaliges Bordell des KZ Gusen

KZ Bordell

In dem Wohnhaus befand sich einst das KZ Bordell.

KZ Gusen Gedenkstätte

Gedenkstätte

2004 wurde die Gedenkstätte modernisiert und erweitert – zum Großteil finanziert durch die Republik Polen.

Verbrennungsofen im ehemaligen Krematorium - Teil der Gedenkstätte

Krematorium

Verbrennungsofen – heute Gedenkstätte.

Ehemaliger Block 27 des KZ Gusen. Hier praktizierte der KZ Zahnarzt

Ehemaliger Block 27.

Mehrfamilienhaus in der Parkstraße. Hier praktizierte der KZ Zahnarzt.

Bauplätze auf dem Gelände des ehemaligen KZ Gusen

Blick zur Gedenkstätte

Werbung für Wohnungen. Dahinter befindet sich die Gedenkstätte.